Alpin Notruf: 140

Neue Ortstellenleitung

Fast vollzählig war die Mannschaft der Bergrettung Amstetten erschienen, um die Ortstellenleitung und die Referenten für die nächste Funktionsperiode zu wählen. Auf den Ortsstellenleiter Helmut Wiry und Stellvertreter Peter Wurm folgen Helmut Lutz als Ortsstellenleiter und Bernhard Wenger als dessen Stellvertreter.

Bedingt durch die Corona-Krise konnte nicht wie ursprünglich vorgesehen im April bei der Mannschaftsitzung der Bergrettungsortsstelle die Jahreshauptversammlung mit Neuwahl abgehalten werden. Unter strengen Hygieneauflagen konnte nun am 9. Juni 2020 die Jahreshauptversammlung nachgeholt werden. Neben dem Bericht über die vergangene schneearme Wintersaison – dennoch mit elf Einsätzen/fünf Hilfeleistungen bei Schiunfällen – standen auch Neuwahlen am Programm.

Nach vier erfolgreichen Funktionsperioden mit umfangreicher Erweiterung und Modernisierung der Ortsstelle legten der bisherige Ortsstellenleitern Helmut Wiry und sein Stellvertreter Peter Wurm ihre Ämter nieder.

Als Nachfolger wurden Helmut Lutz als neuer Ortsstellenleiter und Bernhard Wenger zu seinem Stellvertreter mit überwältigender Mehrheit gewählt. Michael Paus, bislang Einsatzleiter-Stellvertreter, folgt Ernst Gockert als Einsatzleiter. Neu als Einsatzleiter-Stv. wurde Fritz Irauschek jun. bestellt. Alle weiteren Referate bleiben unverändert.

Streifendienst Wetterkogel

Streifendienst Wetterkogel

Wie jedes Jahr stellte auch heuer die Bergrettung Amstetten einen Streifendienst für die Wanderer, welche am ~ 1111m hohen Wetterkogel am 11.11. um 11 Uhr 11 den Fasching aufweckten.

Zusammenarbeit bei der Bergrettung ist essentiell. Im Winter wird der Pistendienst im Skigebiet Forsteralm durch die Bergrettung Amstetten mit Unterstützung der Bergrettung Waidhofen durchgeführt. Wiederrum hilft die Bergrettung Amstetten mit dem Streifendienst bei dieser Tradition aus. Durch die vielen gemeinsamen Übungen von der Bergrettung Amstetten und Waidhofen ist der Grundstock für eine erfolgreiche Zusammenarbeit, sei es im Dienst oder bei Einsätzen, gewährleistet.

Liftbergeübung Forsteralm

Liftbergeübung Forsteralm

Die Bergrettung Amstetten und die Bergrettung Waidhofen haben am Samstag den 12.10. gemeinsam mit Mitarbeitern des Skigebiet Forsteralm die Evakuierung von Fahrgästen vom Sessellift geübt, um auf allerlei Eventualitäten vorbereitet zu sein.
Wir freuen uns schon auf die bevorstehende Saison und wünschen alles Wintersportfreunden eine tolle und vor allem sichere Saison.

SAN Schulung

SAN Schulung

22 Kameraden der Bergrettung Amstetten absolvierten am vergangenen Samstag eine SAN-Schulung. In- und rund um die Amstettner Hütte im Skigebiet Forsteralm wurden Schwerpunkte wie Trauma Versorgung, Wärmemanagement, Reanimation und Patientenbeurteilung in Theorie aufgefrischt und in der Praxis geübt. Auch Neuerungen im Material, speziell aus dem Gebiet der taktischen Medizin, wurden ausführlich geschult. Wir bedanken uns bei Lukas Egger und dem Bergrettung Niederösterr – Sanitätsreferat für den abwechslungsreichen und lehrreichen Kurstag.

Herbstübung 2019

Herbstübung 2019

Am 14.09. fand gemeinsam mit der Ortsstelle Waidhofen die alljährliche Herbstübung statt.
Bei der SAN-Schulung am Vormittag wurden die Grundlagen der Ersten Hilfe, Reanimation mit und ohne Defibrillator, sowie die Notarztassistenz theoretisch und praktisch durchgenommen.
Am Nachmittag wurde das Gelernte bei einer Einsatzübung am Schnabelberg umgesetzt.

Ski-Tourengeherin: Taubergung mit Rettungshubschrauber

Ski-Tourengeherin: Taubergung mit Rettungshubschrauber

Eine Skitourenläuferin verletzte sich bei einer Tour am Wetterkogel und musste per Taubergung vom Rettungshubschrauber geborgen werden – bereits der dritte Ski-Tourenunfall in den Bergen der Forsteralm im heurigen Winter. 

Am vergangenen Samstag kam eine Skitourenläuferin am Wetterkogel (1111 m, Waidhofen a.d. Ybbs/Wirts) zu Sturz und erlitt eine Unterschenkelfraktur. Die Bergung erfolgte durch den Notarzthubschrauber C15 aus Ybbsitz und der Dienstmannschaften der Bergrettung Amstetten und Waidhofen und wurde innerhalb kürzester Zeit mittels eingerichtetem Zwischenlandeplatz erfolgreich vorbereitet und abgewickelt. Zu Beginn der Wintersaison kam es im Dezember schon zu zwei Unfällen am Hirschkogel, bei dem auch der Rettungshubschrauber C2 in der Nacht zur Unterstützung der Bergrettung im Einsatz war.

Auch im Pistenbereich der Forsteralm ereigneten sich heuer schon zahlreiche Unfälle, bei denen die Bergrettung helfen konnte. Besonders gefreut haben sich die Bergretter über den Besuch einer geretteten Frau am vergangenen Samstag auf der Forsteralm, die erst vor kurzem von Bergrettern aus Amstetten und Waidhofen geborgen wurde und gottlob schon wieder auf den Beinen ist. Allen Wintersportlern sei beim Skifahren und Tourengehen eine entsprechende Ausrüstung, warme Kleidung und genügend Flüssigkeit empfohlen. Unter Umständen kann es bis zum Eintreffen der Bergrettung zu längeren Anmarschzeiten und daher Verzögerungen kommen. Die Alpin-Notrufnummer der Bergrettung ist 140.

Bilder: ÖBRD NÖ/W

Verhalten bei Gewitter am Berg

Verhalten bei Gewitter am Berg

Gewitter sind im Sommer keine Seltenheit. Am Berg kann es dadurch zu sehr unangenehmen Situationen kommen. Abgesehen vom lebensgefährlichen Blitzschlag kann Regen und Hagel, manchmal sogar Schneefall, die Gefahr der Unterkühlung bergen. Murenabgänge können einen geplanten Weg unpassierbar machen.

1. Mit Tourenplanung auf der sicheren Seite
Der beste Tipp zur Vermeidung solcher Situationen ist, erst gar nicht in eine solche hineinzugeraten. Sorgfältige Tourenplanung und ein Blick in den Wetterbericht sind unerlässlich. Wer dabei auch alternative Hütten und Wege im Auge behält ist auf der sicheren Seite.

2. Wetter schauen
Der Wetterbericht sagt Gewitter mit relativ hoher Treffsicherheit voraus. Doch Vorsicht, bei labilen Wetterlagen kann sich die Vorhersage schnell ändern. Darum lieber nochmal in der Früh vor dem Weggehen den aktuellen Bericht checken. Während der Tour sollte man sich dann aber auch auf sich selbst verlassen und die Wolken beobachten. Wächst eine „Schönwetterwolke“ höher als sie breit ist und bildet sie sich nach oben hin Amboss-förmig aus, ist die Chance hoch, dass es bald kracht.

3. Rechtzeitig Unterschlupf suchen
Wer ein Gewitter herannahen sieht sollte sich bald um Schutz kümmern. Den besten Schutz genießt man in Hütten und in Autos. Ist beides nicht erreichbar sollte man der Versuchung widerstehen vor dem Gewitter davon zu laufen. Es besteht die Gefahr, dass durch den Abstand von linkem und rechtem Fuß ein lebensgefährlicher Spannungsunterschied erzeugt wird (Schrittspannung) wenn in der Nähe ein Blitz einschlägt.

Vermeiden sollte man auch Gipfel und Grate, Bachläufe, offene Unterstände, einzeln stehende Bäume, kleinere Höhlen oder große, weite Flächen. Besser nach Mulden Ausschau halten und versuchen, nicht der höchste Punkt in der Umgebung zu sein.

4. Auf bessere Zeiten warten
Ist kein Schutz in der Nähe hockt man sich mit geschlossenen Füßen am besten in eine Bodenvertiefung. Man kann sich auch den Rucksack hocken, denn dieser isoliert zusätzlich. Gegenstände aus Metall sollte man weit weg von sich platzieren.

5. Erste Hilfe im Notfall wichtig
Ist jemand vom Blitz getroffen worden ist rasche Hilfe überlebensnotwendig! Dabei gilt es über den Alpinnotruf 140 so schnell wie möglich einen Notarzt zum Patienten zu beordern. Während dessen prüft man Atmung und Bewusstsein des Blitzopfers. Bei bestehender Atmung bringt man die Person in eine stabile Seitenlage, schützt sie vor Unterkühlung und kontrolliert diesen Status bis zum Eintreffen der Rettung. Ist keine Atmung vorhanden muss man umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

Wie man richtig reanimiert

1. Bewusstlose Person ansprechen und berühren (leicht rütteln). Zeigt die Person keine Reaktion weiter zu

2. Atemkontrolle – Öffnen Sie den Mund der Person und halten Sie Ihr Ohr knapp darüber. Ihr Blick geht zum Brustkorb des Bewusstlosen und prüft ob sich dieser hebt und senkt. Ist dies nicht der Fall weiter zu

3. Sofort Notruf absetzen (Bergrettung 140, Rettung 144, Euronotruf 112). Dann beginnen Sie so schnell wie möglich mit den Wiederbelebungsmaßnahmen:

4. Legen Sie den Bewusstlosen auf den Rücken auf einen harten Untergrund und machen Sie den Brustkorb frei. Eventuell Helm-Band öffnen um die Atmung zu erleichtern.

5. Knien Sie sich neben die Person und legen Sie die Hände mit dem Ballen in der Mitte des Brustkobes auf. Jetzt drücken Sie senkrecht fünf Zentimeter tief auf den Brustkorb. Halten Sie Ihre Arme dabei immer gestreckt! Wenn Sie etwa zwei Mal pro Sekunde drücken erreichen Sie eine Kompressionsfrequenz von 100 bis 120 pro Minute. Entlasten Sie den Brustkorb nach jeder Kompression vollständig.

6. Nach 30 Kompressionen wechseln Sie zur Beatmung. Dabei überstrecken Sie den Kopf des Bewusstlosen, verschließen seine Nase mit den Fingern und halten mit der anderen Hand seinen Mund offen. Sie atmen normal ein, umschließen mit Ihren Lippen den Mund des Bewusstlosen vollständig, und atmen normal aus. Der Brustkorb des Patienten soll sich dabei sichtbar heben.

7. Wiederholen Sie die Beatmung ein zweites Mal und machen Sie dann mit der Herzdruckmassage weiter. Achtung! Untersuchungen zeigen, dass auch schon eine Herzdruckmassage alleine die Überlebenschancen deutlich verbessert. Wenn Sie sich die Beatmung nicht zutrauen kann diese unterbleiben.

8. Beenden Sie die Thoraxkompression wenn der Betroffene sein Bewusstsein zurückerlangt oder die Rettung übernommen hat.

Fotos (1) Pixabay, (2,3) ÖBRD NÖ/W

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