Alpin Notruf: 140

Wie alles begann!

geschichtlicher Rückblick …

Chronik

Die Gründung der Ortsstelle Amstetten erfolgte im Jahre 1922 als sechste Ortstelle des Alpinen Rettungsausschusses Wien, als Einsatzgruppe für die Voralpen und das Gesäuse. Hans Kremitzka aus der Wörthstraße 10 und Alois Lachinger, Viehdorferstraße 13, waren die eigentlichen Gründer. Nur wenige Dokumente sind aus der Gründerzeit erhalten, fast alles ging im 2. Weltkrieg verloren.

 

Aus dem 30. Jahresbericht des Alpinen Rettungsausschusses Wien aus dem Jahre 1926 entnehmen wir, dass damals die „Rettungs- und Meldestelle Amstetten“ im Rahmen der Sektion Amstetten des DÖAV geführt wurde. Amstetten als Umsteigebahnhof für Gesäusebergsteiger wird in dieser Zeit als Schnellzugstation, seines wichtigen Postamtes samt Telefonnetz und auch wegen seiner Ärzte gewürdigt. So lag die Meldestelle in der Bahnhofsgastwirtschaft des Herrn Julius Hofmann, der unter Fernruf 12 erreichbar war. Die freiwillige Hilfsmannschaft bestand aus fünf Personen, Obmann war der Gründer Hans Kremlitzka und Obmannstellvertreter Alois Lachinger.

Die Ortstellenleiter

1922 – xxxx          Hans KREMLITZKA
xxxx – 1940          Franz HOFER
1940 – 1980          Leopold WIMBERGER
1980 – 1991          Kurt ELBL
1991 – 1999          Ludwig WIMMER
1999 – 2009         Gerhard DALLINGER
2009 – 2020          Helmut Wiry
2020 – dato          Helmut Lutz

 

1938 wurde der ARA in die Deutsche Bergwacht eingegliedert. Durch den 2. Weltkrieg wurden die Reihen der Bergrettungsmänner auf ein Minimum gelichtet. Nach dem Krieg war auch für den alpinen Rettungsdienst das Jahr Null angebrochen.

Bereits 1946, in der schwersten Nachkriegszeit, wurde der Österreichische Bergrettungsdienst (ÖBRD) ins Leben gerufen. Ortsstellenleiter wurde damals Leopold Wimberger, der dieses Amt bereits 1940 von Franz Hofer übernommen hatte und es bis 1980 blieb.

Ab 1980 hatte Kurt Elbl die Leitung der Ortsstelle über und er gab diese 1990 an Ludwig Wimmer weiter.

Ihm folgte Gerhard Dallinger von 1999 bis 2009 und Helmut Wiry leitet seit 2009 die Ortstelle ebenso erfolgreich wie seine Vorgänger.

 

Lokalnachrichten

DAV-Bergwacht – Ortsstelle Amstetten in der Zeit November 1940 – Mai 1945 und ÖBRD-Ortsstelle Amstetten von 1946 an

Ein Bericht von Leopold Wimberger, aufgezeichnet von Ludwig Wimmer

 Die Übernahme der DAV-Bergwacht-Ortstelle Amstetten erfolgte im November 1940 durch Leopold Wimberger vom bisherigen Ortstellenleiter Franz Hofer. Damals waren vier Meldestellen vorhanden:

  • Ortsstellenleiter Wimberger, Amstetten, Preinsbacherstraße 42
  • Hotel Hofmann, Amstetten
  • Amstettner-Hütte, Forsteralm-Oberland
  • Viehtaler-Alm, Bodenwies-Kleinreifling

Das Einsatzgebiet wurde in mehrere Teile zergliedert. Darunter auch als letztes über Anforderung von der Ortsstelle Admont, das Gesäuse. Hier kam es in dieser Zeit zu zwei Einsätzen:

  • Eine Suche mit anschließender Totenbergung aus der Jahn-Zimmer-Route in der Hochtor Nordwand. Drei Bergwachtmänner unserer Ortsstelle waren daran beteiligt: L. Wimberger, A. Wolf und G. Maderthaner
  • Zu einer weiteren Bergung – ohne Anforderung kam es, da Kletterer der Ortsstelle Amstetten im Haindlkar anwesend waren. Aus der Hochtor-Nordwand (Pfannl-Weg) galt es zwei Verletzte (Ellbogen-Splitterbruch, schwere Verbrennungen an Händen) durch Aufseilen über die Schlüsselstelle zu befreien. Die Verletzten wurden anschließend von ihren Rettern (L. Wimberger und I. Obermüller) auf die Heß-Hütte begleitet.

Aus den eigenen Einsatzgebieten sind eine Beinbruch-Bergung von der Forsteralm und zwei Beinverletzungen von der Bodenwies in Erinnerung. Der Abtransport erfolgte damals üblich mit Rucksackschlitten zu den Bahnhöfen.

Es gab in dieser Zeit zwei Übungen, je eine auf der Forsteralm bzw. auf der Bodenwies mit je vier bzw. fünf Teilnehmern. Alle anderen Bergwachtmänner waren eingerückt.

Ab 1941 wurde der Skitransport auf der Bahn verboten und die Skier mussten abgeliefert werden. Sie wurden angeblich für den Krieg benötigt. Nur Bergwachtmänner bekamen einen Hilfspolizeiausweis und durften ihre Skier behalten und auch weiter auf der Bahn transportieren. Diese Ausweise dienten auch dazu um in den Zügen Naturschutzkontrollen und Blumenabnahmen durchzuführen. Die ureigenste Aufgabe, Menschen aus Bergnot zu retten, war damit ziemlich nebensächlich geworden. 1944 brachte die letzte Einrückungswelle und somit auch das Ende der Tätigkeit in der Bergwacht.1946 sammelte Wimberger über Aufforderung von Alfred Hudec aus Wien, dem neuen Landesleiter des nun gegründeten Österreichischen Bergrettungsdienstes, aus dem Krieg zurückgekehrte Bergkameraden um sich. Die Ortsstelle Amstetten des ÖBRD war somit neu gegründet.

Die noch im Keller des Hotel Hofmann von Wimberger gelagerten Rettungsgeräte der Bergwacht bildeten den Grundstock der spärlichen Ausrüstung. Die Meldestellen wurden in unseren Einsatzgebieten wieder reaktiviert. Stützpunkte waren auf der Bodenwies die Koppenberger-Hütte (Viehtaler-Alm) und ab 1959 auch die Sonnriß-Hütte des TVN Amstetten. Auf der Forsteralm war es die Amstettner-Hütte des ÖAV.

Weitere junge Bergrettungsmänner wurden in den folgenden Jahren von OL Wimberger angeworben.

 

Aktivitäten:
In den letzten Jahren wurden von den Kameraden/innen der Ortsstelle pro Wintersaison mehr als 2.000 Bereitschaftsstunden geleistet, dazu kommen noch ca. 500 bis 700 Std. sonstiger Aktivitäten wie Übungen, Veranstaltungen, Hüttenbau usw.
Die Diensthütte auf der Forsteralm wurde im Herbst 1996 erbaut und Ende Juni 1997 feierlich eingeweiht und eröffnet. Auf der Viehtaleralm haben wir einen Dienstraum der im Herbst 2002 erweitert und renoviert wurde.
Im Jahre 2002 haben wir ein Zentraldepot in Amstetten-Waldheim von der Stadtgemeinde übernommen welches auch als Sitzungs- und Schulungsraum Verwendung findet.
Die Ortsstelle bekam 2006 einen neuen Mannschaftswagen, der als Krankentransportwagen benützt werden kann. Für diesen wurde im Sommer 2006 eine neue Garage neben dem Zentraldepot errichtet.

Über die Mitglieder:
Derzeit hat die Ortsstelle 38 aktive und 18 ehrenamtliche Mitglieder.

Die Unfallstatistik der Ortsstelle Amstetten seit dem Jahr 1945:

von bis: Anzahl der Bergungen: davon Tote:
1945 bis 1952 32 0
1953 – 1962 120 1
1963 – 1972 163 0
1973 – 1982 127 1
1983 – 1992 205 1
1993 – 2002 293 1
2003 – Frühjahr 2011 241 1
insgesamt 1181 5
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